Rolex-Gerüchte 2022: Welche Neuheiten sind am wahrscheinlichsten?

Vom 30. März bis zum 5. April 2022 präsentieren rund 40 Manufakturen ihre Neuheiten auf der Watches & Wonders in Genf. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wird die Messe vor Ort stattfinden. Neben Patek Philippe, A. Lange & Söhne, Hublot, Zenith und vielen anderen Marken wird auch die Firma Rolex ihre Neuheiten auf der der Nachfolger-Messe des SIHH präsentieren.

Wer Rolex kennt, weiß, dass die Manufaktur ihre Modelle äußerst behutsam weiterentwickelt. Diese Produktphilosophie ist das Erfolgsrezept für die beispiellose Zeitlosigkeit aktueller und früher Referenzen. Auch in diesem Jahr dürfen wir daher kleine, aber feine Updates bei Kalibern, Farben und Materialien erwarten. Was die Listenpreise anbelangt, wird es höchstwahrscheinlich keine neue Erhöhung geben: Die letzte Preiserhöhung erfolgte erst zum 1. Januar 2022; im Schnitt erhöht Rolex in etwa alle eineinhalb bis zwei Jahre die Listenpreise.

1. Rolex Milgauss: Überfälliges Update für die antimagnetische Uhr

Die aktuelle Rolex Milgauss Ref. 116400 ist schon seit 2007 im Programm. Inzwischen wurden nahezu alle anderen Rolex-Modelle überarbeitet: Erst im letzten Jahr erhielt die Rolex Explorer II ein Facelift, das vor allem schlankere Hörner und ein Rolex-Manufakturkaliber der neuesten Generation brachte. Dass eine derartige Modellpflege auch für die Rolex Milgauss ansteht, ist sehr wahrscheinlich. Die bisherige Ref. 116400 trüge dann die Ref. 126400. In optischer Hinsicht dürften wir behutsame Designänderungen erwarten. Zu denken wäre etwa an dezenter gestaltete Indizes, vielleicht aber auch an einen geraden Sekundenzeiger mit roter Spitze wie bei der Rolex Milgauss Ref. 1019.

2. Quo vadis, Air-King?

So überraschend die Präsentation der Rolex Air-King Ref. 116900 im Jahr 2016 war, so ungewiss dürfte das Schicksal dieser Referenz inzwischen sein. Ihr unkonventionelles Zifferblatt-Design verdankt die Air-King einer Anlehnung an die Bordinstrumente des Bloodhound SSC – einem britischen Hochgeschwindigkeitsfahrzeug, das über 1.600 km/h schnell ist und dessen Projektierung von Rolex gesponsert wurde.

Inzwischen wurde das Bloodhound-Projekt allerdings aufgrund finanzieller Probleme eingestellt. Und da das Cockpit des Nachfolgemodells Bloodhound LSR nicht mehr über Rolex-Instrumente verfügt, dürfte das Interesse von Rolex an einer Fortsetzung der Ref. 116900 denkbar gering sein. Hinzu kommt, dass die Rolex Air-King bis auf das Zifferblatt baugleich mit der Rolex Milgauss ist. Wenn die Milgauss überarbeitet wird, stellt sich also automatisch auch die Frage nach dem Schicksal der Air-King. Es bleibt abzuwarten, ob im Rolex-Portfolio Platz für eine „old fashioned“ Air-King ist oder ob das Modell unter dem Konkurrenzdruck von Oyster Perpetual und Datejust nachgibt.

3. Coke oder Pepsi?

Nachdem Rolex die GMT-Master II mit blau-roter „Pepsi“-Lünette zurückgebracht hat, handelt es sich um eines der meistverbreiteten Rolex-Gerüchte 2022, dass Rolex in diesem Jahr die sogenannte GMT-Master „Coke“ mit einer schwarz-roten Lünette präsentieren könnte. Tatsächlich wäre dies in Anbetracht der Modellentwicklung der Rolex GMT-Master II alles andere als unwahrscheinlich. Denn sowohl die Pepsi als auch die Coke zählen zum historischen Standard-Repertoire der GMT-Master 2. Während schon die allererste Rolex-Ref. 6542 eine blau-rote Lünette besaß, gab es die schwarz-rote Lünette immerhin seit den 1980er Jahren.

4. Keramik-Daytona mit goldenem Oyster-Band

Obwohl die Keramik-Daytona bereits im Jahr 2016 vorgestellt wurde, sind die Gold-Modelle mit Keramik-Lünette bisher nur im Kombination mit dem Oysterflex-Band aus Elastomer erhältlich. Wer eine Daytona am goldenem Oyster-Band sucht, muss indes auf die Daytona-Referenzen mit Gold-Lünette ausweichen.

Streng genommen handelt es sich bei den Daytona-Referenzen ohne Keramiklünette noch immer um die Vorgängermodelle – und diese teilen sich seit mittlerweile sechs Jahren das Produktportfolios mit den neuen Keramik-Daytonas. Ein Modell-Update ist also überfällig. Ein Blick auf die Rolex Sky-Dweller zeigt zudem, dass eine Koexistenz der Goldmodelle an Gold- und Rubber-Bändern von Rolex durchaus bereits praktiziert wird.

5. Day-Date, Datejust und Oyster Perpetual mit neuen Zifferblättern

Was oftmals als Kleinigkeit wahrgenommen wird, hat durchaus das Potenzial, zum großen Hit zu werden. So erfreuten sich die neuen Datejust-Zifferblätter des letzten Jahres (Palmenmuster und Riffelmuster) größter Beliebtheit. Auch in diesem Jahr dürfen wir gespannt sein, welche neuen Zifferblätter Rolex präsentieren wird. Zu denken ist etwa an eine Erweiterung der sogenannten Stella-Dials für die Rolex Oyster Perpetual oder an neue gemusterte Zifferblätter für die Rolex Day-Date.

5. Fernab der Gerüchte: Ungeahnte Überraschungen

Last but not least gibt es – allen Gerüchten, Wahrscheinlichkeiten und Vorankündigungen zum Trotz – bei Rolex stets eine unbekannte, unvorhersehbare Variable. Wer hätte im Jahr 2012 zum Beispiel gedacht, dass Rolex mit der Sky-Dweller nicht nur ein völlig neues Modell präsentiert, sondern gleichzeitig das technisch aufwendigste Modell des gesamten Portfolios? Neben einem Maß an gefühlter Planbarkeit der alljährlichen Referenz-Evolutionen sorgen ungeahnte Überraschungen nicht nur für spannende Abwechslung bezüglich der Rolex-Gerüchte 2022, sondern auch für einen großen Wow-Effekt, wenn es Ende März endlich soweit ist und Rolex die Neuheiten des Jahres 2022 präsentiert.

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